Individueller Standard für hohe Ansprüche


Märkische Schraubenfabrik - Häufig erfordert wirtschaftliches Fertigen besondere Lösungen. So war es auch bei der Märkischen Schraubenfabrik. Das Material ist schwer zu bearbeiten, das Rohteil muss in die Maschinen eingeschleust, komplett auf sechs Seiten bearbeitet und danach entsprechend ablegt werden. Deshalb hat man sich in Berlin für das Bearbeitungszentrum PICOMAX 75 von Fehlmann in Verbindung mit einem Knickarmroboter entschieden. Mittlerweile seit einem Jahr im Einsatz, zeigt dieses Konzept, dass man für die vorhandene Produktpalette und Qualitätsanforderungen keine bessere Wahl hätte treffen können.


Es war bereits 2013, als sich der Geschäftsführer der Märkischen Schraubenfabrik, Frank Krüger, für die PICOMAX 56 TOP von Fehlmann begeisterte. Einerseits beeindruckte ihn der manuelle Einsatz über Bohrhebel und Handräder, andererseits die CNC-Steuerung. Zunächst beabsichtigte er mit der Fräs- und Bohrmaschine die überwiegende Drehteilefertigung mit weiteren Bearbeitungsmöglichkeiten zu ergänzen. Aber schon nach kurzer Zeit erkannte man die wahren Potenziale der Maschine und reduzierte deshalb die bis dahin extern vergebenen Fräsaufträge. Ab diesem Zeitpunkt, stand die PICOMAX 56 TOP kontinuierlich unter Span. Auf Grund der durchweg positiven Erfahrungen sowie Kundenanfragen entschlossen sich die Verantwortlichen in der Märkischen Schraubenfabrik dann 2017 aber zu einem Update im Bereich Fräsen und investierte in eine automatisierte Zelle.

Konkret in ein Bearbeitungszentrum PICOMAX 75 mit 4/5 Achse von Fehlmann mit dem automatischem CNC Teil-/ Schwenkapparat ATS 200 und einen Knickarmroboter von FMB. Das gesägte Rohteil sollte damit der Maschinen zugeführt, nach Bearbeitung von fünf Seiten für die sechste Seite gewendet und im Anschluss das Fertigteil über ein Förderband abgeführt werden. Eine Lösung, so Geschäftsführer Phillip Böwe, die sowohl wirtschaftlich als auch ergonomisch Sinn macht: „Er war eine Kundenanfrage aus dem Bereich Medizintechnik. Diese Bauteile haben wir zunächst mit der PICOMAX 56 TOP gefertigt. Das Ergebnis war ausgezeichnet. Bei einer Losgröße von 1.000 Stück im Monat war uns allerdings klar, dass dieses Volumen auf der Maschine ohne Automatisierung wirtschaftlich nicht möglich war. Deshalb wollten wir die Fertigung zunächst extern vergeben. Die beabsichtigte Vergabe scheiterte allerdings an der geforderten Qualität. Einerseits ist es der Edelstahl 4301, der schwer zu bearbeiten ist. Andererseits müssen die Bauteile absolut Grat frei sein. So haben wir uns nach entsprechenden Lösungen umgesehen. Erfahrungen mit Knickarmroboter hatten wir aus dem Drehbereich und so wollten wir dieses Konzept auch mit der Fehlmann umsetzen.“ Das heißt, in einem intensiven Benchmark informierte man sich sowohl über geeignete Maschinen wie die Automationslösungen. Hinsichtlich Maschine wurden zwei Hersteller wegen der notwendigen Prozesssicherheit relativ schnell gestrichen. Im „Finale“ entschied man sich auf Grund der Platzverhältnisse, der seitlichen Automations-Möglichkeit und der Erfahrungen mit der PICOMAX 56 TOP für Fehlmann. In die Variante Knickarmroboter investierte man aus unterschiedlichen Gründen. Zunächst wäre eine Standardautomatisierung mit beispielsweise einem Palettiersystem wegen der zahlreichen Schraubstöcke/Vorrichtungen zu kostenintensiv geworden. Für die Bearbeitung der sechsten Seite wird zudem zusätzlich eine Spannlösung notwendig. Ein weiterer Punkt war, dass man damit die Verletzungsgefahr beim Handling der scharfen Edelstahlkanten/Gratbildung bei den Mitarbeitern minimieren wollte.

Durchdachte Automation mit dem großen Vorteil der Flexibilität
Mittlerweile werden in der Märkischen Schraubenfabrik auf der Automationslösung vier Teilefamilien sowie zahlreiche Vorrichtungen gefertigt. Die Fertigungszelle läuft dabei rund um die Uhr, am Wochenende mannlos und ist damit voll ausgelastet. Gekühlt wird mit Öl. Öl deshalb, so Phillip Böwe, weil sich damit bessere Oberflächen herstellen lassen, die Werkzeugstandzeiten verlängern und sich auch die Gratbildung reduziert. Nun sind derartige Anforderungen an automatisierte Bearbeitungszentren nicht unbedingt alltäglich. Zumindest nicht in diesem Zerspanungssegment. Wie Robert Fehrle, technischer Berater bei Fehlmann weiß, war diese Konstellation für Fehlmann aber kein Problem: „Es ist zwar die erste PICOMAX 75, die mit einem Knickarmroboter ergänzt wurde, aber Fehlmann hat Kontakt mit FMB aufgenommen, die Daten für die Schnittstelle ausgetauscht und dann war die Lösung simpel, denn auch FMB hatte eine fertige Zelle, die viele Möglichkeiten bietet. Beim Kühlmedium Öl dagegen sind andere Pumpen, ein anderer Leckage-Sensor und eine Brandschutzanlage erforderlich. Aber auch das war für uns kein Problem.“ Demnach wurde zunächst die PICOMAX 75 in Betrieb genommen, zwei Wochen später der Knickarmroboter und die Anlage lief.
Neben der durchdachten Automation, ab einer Losgröße von zirka 50 Stück nutzt man den Roboter, hat diese Anlagenkonfiguration für die Verantwortlichen aber noch den großen Vorteil der Flexibilität. Dazu Phillip Böwe: „Wir können bei der Anlage innerhalb weniger Minuten umrüsten und auch Einzelteile oder Kleinstserien abarbeiten. So haben wir häufig den Fall, dass bei Bauteilen nach der Drehbearbeitung noch eine schräge Bohrung gesetzt werden muss. Das geht auf der Fehlmann schnell zwischendurch von Hand.“

Die Märkischen Schraubenfabrik im Blickpunkt
Das Unternehmen wurde 1934 in Berlin-Kreuzberg gegründet und beschäftigt sich heute als mittelständisches Unternehmen in der 3. Familiengeneration mit der Produktion von Drehteilen überwiegend auf Langdrehautomaten. Mit der Investition in die PICOMAX 75 steigen in Berlin allerdings auch die Anfragen im Fräsbereich kontinuierlich. Gefertigt werden Losgrößen von wenigen Stück (Musterteilfertigung unter Serienbedingungen) bis ca. 500.000 Stück pro Jahr.
Zum Kundenkreis zählen die Hydraulikindustrie, Medizintechnik, Elektroindustrie, Bahnsicherungstechnik und der Apparatebau.

Nebenbei bemerkt
Zu den positiven Erfahrungen der PICOMAX 56 TOP zählt auch der Service von Fehlmann. Demnach war ein Mitarbeiter bei Problemen innerhalb von 24 Stunden vor Ort.

Die Randnotiz
Die PICOMAX 75 verfügt über 50 Werkzeugplätze, das Unirobot-System von FMB fasst in Berlin Material für 35 Stunden. Außerdem werden die Fertigteile nach der Bearbeitung in einer Abblas-Box von anhaftenden Spänen und Kühlschmierstoff befreit.

Märkische Schraubenfabrik
Alfred Brückmann GmbH & Co. KG
Herr Phillip Böwe
D-12277 Berlin-Marienfelde
Tel. + 49 30/6127447
www.m-s-f.de


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